Zur Diskussion um die Reform des SDM

21.06.2015

Zwei Personen, die an einem Tisch sitzen

Die Mediationsszene befindet sich im Umbruch. Mitte Mai haben die im Schweizerischen Dachverband Mediation (SDM) vereinigten Organisationen einer Neuausrichtung des Verbands zugestimmt, der dessen Aufgabenbereich ausdehnt, mehr Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit und Geschäftsstellen in allen Landesteilen vorsieht. Das erfordert Geld, das von allen Einzelmitgliedern aufzubringen ist - mit anderen Worten: die Beiträge werden deutlich steigen. 


Der seit mehreren Jahren laufende Reformprozess wurde in Form von konkreten Anträgen der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Dachverbands Mediation (SDM) vom 19. Mai 2015, an der auch das Mediationsforum teilgenommen hat, vorgelegt, diskutiert und verabschiedet. Die Reformvorhaben des SDM sehen zur Finanzierung des Leistungsausbaus (mit neuen Geschäftsstellen, einem Auftrag an eine PR-Agentur und der Schaffung einer Denkfabrik sowie neuen Kommissionen) unter anderem einen direkten, obligatorischen Beitrag aller Einzelmitglieder von voraussichtlich 100 Fr. vor. Dies entspricht genau dem heutigen Mitgliederbeitrag des Mediationsforums (MFS). Derzeit zahlt das MFS rund 32 Fr. pro Mitglied an den SDM. Werden die Beiträge an den SDM wie bisher vom MFS getragen, erhöhen sich diese von derzeit rund 7500 Fr. auf mehr als 22'000 Fr. pro Jahr. Die Erhöhung, der keine unmittelbaren Zusatzleistungen für die Mitglieder gegenüberstehen, würde unsere Mitglieder finanziell und den MFS als Verein in seiner Handlungsfähigkeit erheblich treffen. 

Da die genauen Konditionen und Auswirklungen der SDM-Statutenänderungen erst an einer zweiten, ausserordentlichen Delegiertenversammlung im Oktober 2015 beschlossen und bekannt werden, empfiehlt der MFS-Vorstand einen vorsorglichen Austritt aus dem SDM per 30. September auf Ende des Jahres. Mit dem SDM-Vorstand soll umgehend das Gespräch gesucht werden, um Handlungsoptionen auszuloten sowie Lösungen für diejenigen Mitglieder zu suchen, welche den Titel «Mediator/in SDM» führen und dafür eine indirekte Mitgliedschaft im SDM benötigen. Knapp ein Drittel unserer Mitglieder sind davon betroffen. Die Übergangsfrist hierfür beträgt drei Jahre. Denkbar wären die Schaffung von unterschiedlichen Mitgliederkategorien oder eines separaten Vereins für diese Mitglieder mit entsprechenden Statutenänderungen sowie die Erhöhung der Mitgliederbeiträge des MFS. 

In der Diskussion an der Generalversammlung des MFS Ende Mai wurde zudem die Möglichkeit ins Spiel gebracht, zunächst oder nur im ersten Jahr den Mehraufwand aus dem Vereinsvermögen zu bestreiten. Die Generalversammlung hiess, wenn auch knapp, den Vorschlag des Vorstands gut (vorsorglicher Austritt, Gespräch mit SDM suchen). Der Vorstand geht davon aus, dass auch der SDM ein Interesse an einer konstruktiven Lösung und dem Verbleib des Mediationsforums als zweitgrösster Mitgliedorganisation im Dachverband hat. 


Weiterführnede Dokumente: 

Präsentation Futurum Mediationes des SDM vom 31.3.2015. 

Statutenänderung des SDM vom 19.5.2015

Protokoll der MFS-Generalversammlung vom 28.5.2015.