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Ausgabe: MFS Newsletter September 2022


Liebe Mitglieder
Was sollen, was müssen Mediatorinnen und Mediatoren eigentlich können, wie eignen sie sich diese Fähigkeiten an? Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Perspektive Mediation (pm) widmet sich in einem Schwerpunkt dem Thema Ausbildung. Inhaltlich scheint klar, worum es dabei geht, nämlich um das Erlernen des Mediationsverfahrens. Doch auch dafür gibt es unterschiedliche Ansätze, die gelehrt werden. In der Schweiz gab es anfangs wenige Ausbildungsinstitute, mehrheitlich (Fach-)Hochschulen. Später verbreiterte sich das Angebot. Die Ausbildungsstandards legte der Schweizerische Dachverband Mediation (SDM) fest. Für Mediator:innen, welche die Anerkennung des Schweizerischen Anwaltsverbandes SAV anstrebten, war es der SAV. Daneben sind einige wenige, von Universitäten geprägte Masterstudiengänge entstanden. Wurde früher darüber gestritten, ob eine Ausbildung in Mediation 40 oder 200 Stunden dauern soll, sind heute inhaltliche Fragen wichtiger: Woraufhin soll ausgebildet werden? Wollen die Teilnehmenden eine berufliche Veränderung oder eine Kompetenzerweiterung für ihre angestammten beruflichen Funktionen? Und welche Kompetenzen zeichnen Mediator:innen eigentlich aus? Ein Blick in die neue pm lohnt sich. Auf die pm sollten nun auch die Mitglieder des Mediationsforum (gratis) Zugriff haben – wenn nicht, bitte melden! Wer sich weiterbilden möchte, findet dafür in diesem Newsletter eine Reihe von Hinweisen sowie wie immer Meldungen rund um das Thema Mediation. Viel Spass bei der Lektüre wünschen
im Namen des Vorstands: Stephan Burkart und Cindy Weishaupt (Co-Präsidium Mediationsforum)

In dieser Ausgabe


Kämpfer für den Frieden in der Arbeitswelt
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Friedensmediation und die UNO
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Friedlich auseinandergehen mit Hilfe eines Profis
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Interesse am Freiburger Mediationsmodell
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Gericht verbietet Mediationswerbung
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Weiterbildung: Ambivalenz(en) in der Mediation
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Weiterbildung: Krise als Dauerzustand? Betriebliche Stabilität durch konstruktive Konfliktkultur
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Buchvernissage: Autonomie im Konflikt, von und mit Peter Krepper
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Weitere Veranstaltungen
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Save the date: SDM-Kongress 2023
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Newsletter im Archiv
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Kämpfer für den Frieden in der Arbeitswelt

Von kleinen Missverständnissen bis zu Mobbing: Streitigkeiten können ganze Teams und Abteilungen lähmen. Wie man in Unternehmen am besten mit Konflikten umgeht und welche Rolle Führungskräfte dabei spielen, dazu hat sich NZZ-Autorin Nathalie Gratwohl bei betrieblichen Mediatorinnen und Mediatoren umgehört. Ihr Beitrag findet sich hier...

Friedensmediation und die UNO

Nach einem halben Jahrhundert nationaler Debatten wurde die Schweiz vor genau 20 Jahren Mitglied der Vereinten Nationen. Nun steht das Land kurz vor einem weiteren Meilenstein: Ab Januar 2023 wird die Schweiz erstmals für zwei Jahre als nichtständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat vertreten sein. Zu den beiden bisher wichtigsten Beiträgen der Schweiz zur UNO zählen die humanitäre Hilfe und die Friedensmediation. Mit dem Standort Genf gehört unser Land zudem zu den Sitzländern der UNO. Den holprigen Weg der Schweiz in die Staatengemeinschaft hat Swissinfo noch einmal nachgezeichnet...

Friedlich auseinandergehen mit Hilfe eines Profis

Manfred Schneeberger ist der einzige Scheidungsplaner der Schweiz. Statt Hochzeiten plant er Scheidungen. In der Schweiz gehen heute zwei von fünf Ehen in die Brüche. In den letzten Jahren haben sich jeweils rund 17000 verheiratete Paare scheiden lassen. Schneebergers Geschäft floriert. «Ich bin das Gegenteil des Hochzeitsplaners: Ich organisiere eine perfekte Trennung oder Scheidung», erklärt der ehemalige Banker, der sich zum Coach, Mediator und Persönlichkeitstrainer ausbilden liess. Sein Rezept: Persönlicher Kontakt und eine umfassende Begleitung bis zur Scheidungsvereinbarung, die er ans Gericht schickt. Der Blick hat den Planer und Mediator porträtiert...

Interesse am Freiburger Mediationsmodell

Vergleich statt Prozess. Statt vor Gericht zu streiten, zusammen Lösungen finden: Das Freiburger Mediationsmodell im Jugendstrafrecht stösst sogar im fernen Afrika auf Interesse. In Freiburg gibt es bei knapp 20 Prozent aller Verfahren im Jugendstrafrecht eine Mediation. In anderen Kantonen, etwa in Bern, liegen die Zahlen deutlich tiefer. Dort gibt es keine Mediationsstelle. Gerichte können jedoch bei Bedarf private Mediatorinnen und Mediatoren beiziehen. Das wird aber offenbar weniger genutzt. Warum Freiburg in Sachen Mediationen eine Vorbildfunktion hat, zeigt ein Bericht des Regionaljournals von Radio SRF...

Gericht verbietet Mediationswerbung

Kurioses Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in Deutschland: Ein Notar darf sich nicht optisch gleichwertig "Notar & Mediator" nennen, so der Senat für Notarsachen des BGH in einem kürzlich veröffentlichten Beschluss. Dies sei eine irreführende Selbstdarstellung, welche dem Verbot berufswidriger Werbung gemäss der Bundesnotarordnung widerspreche. Denn es könnte beim Recht-suchenden Publikum der falsche Eindruck hervorgerufen werden, der Notar übe neben seinem Amt einen weiteren Beruf aus. Tatsächlich sei Mediation aber Teil des regulären Tätigkeitsspektrums eines Notars und könne daher auch von jedem Notar und jeder Notarin durchgeführt werden. In der öffentlichen Darstellung zurückhaltend auf eine Ausbildung als zertifizierter Mediator und eine Mediationstätigkeit allgemein hinzuweisen, sei allerdings erlaubt, so das Gericht. Den Bericht dazu hat die Legal Tribune...

Weiterbildung: Ambivalenz(en) in der Mediation

Dienstag, 15. November 2022, 18.30 Uhr, Blauer Saal, Volkshaus Zürich, Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich. Referentin: Katja Windisch.
Wenn Menschen zwischen gegensätzlichen Optionen hin und her schwanken und sich nicht entschliessen können, kann dies Konfliktlösungen quälend blockieren. Liegen Ambivalenzen einzelner Beteiligter zugrunde, führen sachliche (Er-)Klärungen und/oder Druck oft nur zu grösserer Stagnation und Verweigerung. Ambivalenzen zu erkennen und sich in Methodenwahl und Zeitmanagement darauf einzustellen, kann hingegen Chancen für die Betroffenen und nachhaltige Lösungen im Konfliktfall eröffnen. Als fruchtbar erweist sich hierfür ein Ambivalenzkonzept, das ursprünglich der Psychologie entstammt und im Zentrum des Vortrags steht.
Dr. Katja Windisch ist Soziologin, Mediatorin SDM-FSM und Supervisorin. Nach langjähriger Geschäftsleitung eines Uni-Departements wechselte sie 2017 ans Ausbildungsinstitut perspectiva, an dem sie, wie auch an verschiedenen Hochschulen, Mediation und mediative Kompetenz unterrichtet. Sie ist Mitglied des Mediations-Teams Basel. Organisation: Institut für Mediation IfM, Dominik Ruppen.

Weiterbildung: Krise als Dauerzustand? Betriebliche Stabilität durch konstruktive Konfliktkultur



Wie eine aktiv gelebte Konfliktkultur Orientierung ermöglicht. Tageskonferenz in Zürich für Führungskräfte, Organisationsentwickler*innen, Human Resources und Mediator*innen, am Samstag, 1. Oktober 2022, 9 bis 17 Uhr, im Toni Areal der ZHDK, Förrlibuckstrasse 109, 8005 Zürich.  Mit Impulsreferaten von - Prof. Dr. Christoph Negri, Leiter IAP ZHAW: "New Work und die Spannungsfelder für Mitarbeiter, Vorgesetzte und Organisationen." - David Bärtsch, CEO Mindtrain GmbH: "Unternehmenskultur als neue Stabilität – was eine gute Konfliktkultur ausmacht." - Verena Neuhold, Global Community Lead Conflict Prevention & Conflict, Roche: "Konfliktkultur und Mediation fördern Innovation. Beispiele aus der Unternehmenspraxis." Moderation und Keynote: Ludwig Hasler, Philosoph und Publizist.
Organisation: Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Psychologie an der ZHAW. Teilnahmegebühr: 300 Fr., ermässigte Preise für Mitglieder/Mitarbeitende SKWM, IAP, SGO und ZHK. Details und Anmeldung...

Buchvernissage: Autonomie im Konflikt, von und mit Peter Krepper

Lesungen am 7. November und 23. November 2022 in Zürich. Inhalt: Wir homines sapientes sind in unseren Konflikten weder aufgeklärt noch autonom. Das stört unser positives Selbstbild und führt zu existenziellen persönlichen, sozialen und ökologischen Verwerfungen. Der Autor erörtert mit Querbezügen in die eigene Lebensgeschichte, seine langjährige Berufspraxis und erfolgreiche Wege zu mehr konstruktiver Selbstbestimmung im Konflikt. Der Königsweg, die stete Selbstreflexion im wohlwollenden Austausch miteinander, ist im Konflikt zumeist blockiert. Mediation kann ihn wieder öffnen. Sie verwirklicht sich in der Praxis indes oft nur mit schwachem Teilnahmezwang, inhaltlicher Beratung, wertend abgrenzender Empathie sowie dem Einbezug von Körperarbeit. Dank pragmatischer Grundhaltungen führt diese gratwandernde Dienstleistung zu selbstwertschätzenden und sozialverträglichen Lösungen – was nicht mit Weltfrieden zu verwechseln ist. Gedanken zu den politischen Rahmenbedingungen von Mediation im Epilog runden dieses hochaktuelle Werk ab.
Buchvernissage: Peter Krepper, Autonomie im Konflikt – Selbstreflexionen eines Mediators, Die Lesungen finden wie folgt statt: - Mittwoch, 7. September 2022, um 19 Uhr, in der Buchhandlung am Hottingerplatz, 8032 Zürich (Anmeldung an info@buchah.ch oder krepper@bellevue-mediation.ch, beschränkte Platzzahl!), Motto des Anlasses: Klein, aber fein & persönlich. - Mittwoch, 23. November 2022, um 19:30 Uhr, in der Bücherbar sphères am Escher-Wyss-Platz, Hardturmstrasse 66, 8005 Zürich (keine Anmeldung nötig). Moderation: Bruno Deckert, Gründer von sphères und Kosmos. Im Anschluss gibt es einen Apéro. Flyer zum Buch und den Lesungen...

Weitere Veranstaltungen

Die Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation (SKWM) bietet ein Webinar zum Thema «Recht in der Mediation – Ein Balanceakt zwischen zwei Welten» an: Datum: Freitag, 18. November 2022, 9:50 bis 16:30 Uhr. Sprache: Deutsch und Englisch. Referenten: Prof. Ulla Gläßer (DE), Dr. Jörg Schneider-Brodtmann (DE), Steve Rottman (USA), Dr. Urs Egli (CH), Dr. Urs Weber-Stecher (CH). Inhalt: In festgefahrenen Konflikten ist das (materielle) Recht oftmals fester Bestandteil der Parteirealitäten. Will die Mediation die Realitäten der Parteien aufgreifen, dürfen Mediatorinnen und Mediatoren das Recht nicht einfach ausklammern. Tritt das Recht unkontrolliert in den Raum, droht es eine Mediation schnell zu dominieren. Dann können schlüssig vorgetragene Rechtsargumente eine Eigendynamik entfalten, die es den Konfliktbeteiligten schwermacht, sich für die interessenfokussierte Arbeit zu öffnen. Besonders bei juristischen Vorgeschichten und/oder bereits involvierter Anwaltschaft sind Mediatorinnen und Mediatoren in ihrer Verfahrensleitung gefordert und haben in den unterschiedlichen Mediationsphasen einen schwierigen Balanceakt zwischen «Verrechtlichung» und «Entrechtlichung» zu meistern. Wie aber gelingt ein guter Umgang mit dem Recht in der Mediation? Welchen Beitrag können Mediatorinnen und Mediatoren dazu leisten? Und was gilt es beim Zusammenspiel mit den Anwälten zu beachten? Das Webinar möchte auf diese Fragestellungen Antworten geben und gleichzeitig zu einem grenzüberschreitenden Austausch einladen.
Das Webinar richtet sich grenzüberschreitend (CH/DE/Ö/FL) an Mediatorinnen und Mediatoren, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Juristinnen und Juristen und alle weiteren an der Mediation interessierten Personen. Teilnahmegebühr: 250 CHF (inklusive Tagungsunterlagen), 200 CHF für SKWM-Mitglieder, Studierende und Praktikant/innen. Weitere Informationen zum Programm und Anmeldemöglichkeit: www.weblaw.ch/mediation. Organisiert wird das Webinar von intakt-team, der Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation und Weblaw AG.

Save the date: SDM-Kongress 2023

Vorschau auf den 12. Schweizerischen Kongress der Mediation SDM. Er findet am 16./17. Juni 2023 in Lausanne statt. Thema: Mediation – Schlüsselkompetenz für eine Gesellschaft im Umbruch. Die zunehmende Komplexität unserer vernetzten Welt führt zu Konflikten auf allen Ebenen: Geopolitische Spannungen auf dem Planeten entladen sich u.a. im Krieg in der Ukraine. Gleichzeitig bringen die gesellschaftliche Polarisierung und wachsende Herausforderungen in der Arbeitswelt belastende Konflikte bis in unsere Familien und privaten Beziehungen. Inmitten dieser spannungsreichen Zeit etabliert sich Mediation als unabdingbare Schlüsselkompetenz, um Konflikten auf all diesen Ebenen zu begegnen. Der SDM Kongress 2023 richtet sich erstmals nicht nur an MediatorInnen, sondern an ein breites Publikum aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um gemeinsam die wichtige Rolle der Mediation für die Zukunft unserer Gesellschaft zu reflektieren. Das Organisationskomitee arbeitet auf Hochtouren an der Umsetzung des wichtigsten Mediationsevents der Schweiz. Für unser Thema «Mediation: Schlüsselkompetenz für eine Gesellschaft im Umbruch» finalisieren wir die Liste der Redner:innen und Workshopleiter:innen. Und genau hier möchten wir gerne von der Schwarmintelligenz profitieren! Der SDM-Kongress ist Euer Event: teilt uns Eure Ideen, Wünsche und Vorschläge zu interessanten Persönlichkeiten mit. Habt Ihr eine:n Traumredner:in den:die Ihr immer schon mal live sehen wolltet? Wisst Ihr von einer internationalen Mediationspersönlichkeit, die Mitte Juni 2023 in der Schweiz oder Europa sein wird? Vielleicht habt ihr sogar direkten Zugang zu einem «Star» (das muss auch nicht zwingend ein:e Mediator:in sein)? Dann lasst es uns wissen, damit wir diese Möglichkeit besprechen können!
Kontakt: Jonas Nakonz (Präsidium), Christiane Brem, Amina Chaudri, Karin Frei, Pascal Gemperli, Lea Suter. Kontakt: jonas.nakonz(at)mediation-ch.org oder 076 464 36 27.


Newsletter im Archiv

Dieser Newsletter erscheint in sechs bis acht Ausgaben pro Jahr. Redaktion: David Strohm. Darüber hinaus erhalten unsere Mitglieder den Newsletter des Schweizerischen Dachverbands Mediation (SDM) zugestellt. Die Sammlung der vom Mediationsforum versandten Newsletter findet sich hier... Der SDM-Newsletter (Ausgabe August 2022) lässt sich hier abrufen...
Fotos: Unsplash. Titelbild: Zelong Li