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Newsletter

Ausgabe: November 2024


Liebe Mitglieder
In unseren Newslettern bringen wir laufend Meldungen aus der weiteren Mediationsszene, aus anderen Organisationen, die sich mit unserem Fachgebiet beschäftigen, und aus den Medien, wenn diese über Mediationsfälle berichten: Das hilft, auf dem Laufenden zu bleiben und den Bezug zum Erlernten zu halten. Gibt es Veranstaltungen und Weiterbildungen, wie jene, die das Institut für Mediation auch für unsere Mitglieder organisiert, weisen wir darauf hin und empfehlen die Teilnahme daran. Zu kurz kommt dabei manchmal der Fokus auf das Mediationsforum selbst und auf die eigenen Aktivitäten. Wir Vorstandsmitglieder, die meisten von uns beruflich stark eingebunden, verfügen über nur begrenzte Möglichkeiten, selbst Anlässe auf die Beine zu stellen oder bei anderen mitzuwirken. In dieser Ausgabe findet sich darum wieder einmal der Aufruf, sich zu engagieren, sei es in unserem Vorstand, sei es in Arbeitsgruppen, im Dachverband oder mit eigenen Ideen und Vorschlägen.
Der nächste Newsletter erscheint erst wieder im neuen Jahr. Bis dahin, mit den besten Wünschen für die Vorweihnachtszeit, die Festtage und das kommende Jahr.
Im Namen des Vorstands: Stephan Burkart

In dieser Ausgabe


Mitwirkung im Dachverband FSM
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Vorschau auf Veranstaltungen
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Nach Seitensprung: Zeit, Aussprache und vielleicht eine Mediation
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EU-Kommission sollte vermehrt auf Mediation setzen
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Konflikte nehmen weltweit zu
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«Konfliktforschung wird ihrem Auftrag derzeit nicht gerecht»
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Katar setzt Rolle als Mediator im Gaza-Krieg aus
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Archivierte und weitere Newsletter
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Mitwirkung im Dachverband FSM

Was macht eigentlich unser Dachverband, die Fédération Mediation Suisse (FSM), wie die von mehr als 20 Mediationsvereinen getragene Organisation seit einiger Zeit heisst? Das Mediationsforum ist Teil der FSM seit deren Gründung vor bald 25 Jahren und stützt ihre Arbeit mit personeller Vertretung in den FSM-Gremien und namhaften Beiträgen aus der Vereinskasse. Zu den Aufgaben der FSM gehören unter anderem Förderung der Mediation in Gesellschaft, Politik und Medien, Lobbying, Qualitätssicherung, Festlegen von Ausbildungsstandards, Zertifizierung von MediatorInnen und deren Unterstützung durch entsprechende Dienstleistungen sowie internationale Vernetzung. Die FSM versteht sich dabei sowohl als Vertretung aller Mediatorinnen und Mediatoren in der Schweiz, als auch als Berufsverband für zertifizierte Fachkräfte. Über Ausrichtung und Aufgaben der FSM diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Mitgliedsorganisationen (MO) an zweimal jährlich stattfindenden Delegiertenversammlungen. In den letzten beiden Jahren gab es wiederholt kontroverse Auseinandersetzungen über Art und Form der Zusammenarbeit zwischen dem Dachverband und seinen MO. An der letzten Delegiertenversammlung vom 13.11.2024 wurde beschlossen, den zwischenzeitlich unterbrochenen Organisationsprozess «FSM 4.0» wiederaufzunehmen. Hierzu wird eine Projektgruppe gebildet, die bis zur FSM-DV im Frühjahr 2025 ein Konzept erstellt, wie es mit der FSM weitergehen soll. Mittelfristig sollen verschiedene Organisationsmodelle vorliegen, mit denen ein zeitgemässer und effizienter nationaler Mediationsverband arbeiten und dabei der föderalen und mehrsprachigen Realität der Schweiz Rechnung tragen kann. Gesucht werden nun Mitglieder für diese Arbeitsgruppe. Wer sich interessiert und über die nötigen zeitlichen Ressourcen verfügt, den/die bitten wir um rasche Rückmeldung (kurzes Mail an info@mediationsforum.ch).
Bild zeigt grafische Darstellung einer Organisation.

Vorschau auf Veranstaltungen

Berner Mediationstag 2024. Mit Hammer, Feile und viel Farbe – Werkzeugkoffer für die Konfliktbearbeitung. 27. November 2024, 8.45–16.45 Uhr. Veranstalterin: Berner Fachhochschule BFH, Soziale Arbeit. Details zur Tagung...
Institut für Mediation (IfM) Weiterbildungsveranstaltungen 2025. - 26. März: "Netzwerken" mit BeUnity, Inga Bühler und Dominik Ruppen (nach der Mitgliederversammlung des IfM). - 16. Juni: «... und plötzlich bist du mittendrin!» - Wie aus Konflikten konkrete Bedrohungen werden, mit Dr. phil. Karl Weilbach, Diplom-Kriminologe, St. Gallen. - 1. September: Weiterbildung zu «Mediation und Künstliche Intelligenz», mit Michael Lardy, Mediator und AI-LLM Research, Graz. Save the dates.
Bild zeigt Teilnehmende eines Workshops

Nach Seitensprung: Zeit, Aussprache und vielleicht eine Mediation

Affären belasten Beziehungen und führen nicht selten zur Trennung. Im internationalen Vergleich soll es in der Schweiz laut einer Studie besonders populär sein, seine Partnerin oder seinen Partner zu hintergehen. Fast ein Drittel der hier Lebenden war schon einmal untreu. Damit ist die Schweiz im globalen Vergleich Spitzenreiterin bei der Untreue. Das hat eine Yougov-Studie im Auftrag des Seitensprung-Portals Ashley Madison ergeben, meldet das Newsportal Nau. Allerdings habe die Hälfte der Befragten angegeben, sie könnten ihrem untreuen Partner oder ihrer untreuen Partnerin verzeihen. Doch Verzeihen kann auch zum Problem werden, warnen Experten. Besonders dann, wenn es zu früh erfolgt. «Verzeihen ist dann problematisch, wenn danach erneut Vorwürfe oder Schuldzuweisungen gemacht werden», sagt Salome Roesch von der Fachstelle Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich. «Wenn Paare akzeptieren, dass der Seitensprung zu ihrer Biografie gehört, kann tiefes gegenseitiges Verständnis auf der emotionalen Ebene entstehen. Vergebung kann nicht unmittelbar nach dem Vertrauensbruch erfolgen. Es braucht Zeit, Geduld und Ausdauer.» Und am Ende vielleicht eine Mediation. Mehr dazu bei nau.ch...
Bild zeigt Buttons zum Anheften mit Sujets zur Trennung von Paaren

EU-Kommission sollte vermehrt auf Mediation setzen

In Brüssel nimmt die Zusammensetzung der künftigen Europäischen Kommission Gestalt an. Mediation sollte für sie eine grössere Rolle spielen, sagt Michael Keating, Direktor des Europäischen Friedensinstituts (EIP) in Paris. In einem Gastbeitrag für Euronews unterstreicht Keating die Rolle der EU-Kommission «als prinzipientreuer und fähiger Vermittler des Friedens in einer zunehmend polarisierten und unsicheren Welt». Jeder sechste Mensch auf der Welt lebe heute in von Gewalt geprägten Gebieten. Nach Jahrzehnten des Rückgangs nehmen bewaffnete Konflikte stark zu. Vor allem Kinder und Frauen würden einen enormen Preis zahlen, beklagt der EIP-Direktor. Den ganzen Beitrag kann man hier lesen (in english)…
Bild zeigt Friedenstaube, das Logo des EIP.

Konflikte nehmen weltweit zu

Konfliktforscher registrieren weltweit eine Zunahme an kriegerischen und anderen gewalttätigen Auseinandersetzungen: Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung hat für das Jahr 2023 insgesamt 369 Konflikte erfasst, zehn mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Kriege stieg demnach um 2 auf 22. So seien etwa die Konflikte in Israel mit den Palästinensern und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah zu Kriegen eskaliert. Sechs Kriege deeskalierten, während sich 14 Kriege fortsetzen, heisst es im Konfliktbarometer des Instituts für 2023. Am häufigsten habe es sich um innerstaatliche Konflikte gehandelt (252 Konflikte), gefolgt von zwischenstaatlichen Konflikten (58 Konflikte). Am häufigsten hätten sich die Konflikte um Ideologien oder Systeme gedreht, gefolgt von Ressourcen. Eine Zusammenfassung des Konfliktbarometers findet sich hier (english)...
Bild zeigt ein Kind in den Trümmern eines Hauses in Gaza.

«Konfliktforschung wird ihrem Auftrag derzeit nicht gerecht»

Wie haben sich Forschung und Lehre seit dem Ausbruch des Gazakriegs verändert? Wie blicken Wissenschaftler*innen, die zur Region und zum Konflikt Naher und Mittlerer Osten lehren und forschen, heute auf die dortige Situation? Der Konfliktforscher Jannis Grimm zeichnet ein düsteres Bild der gegenwärtigen wissenschaftlichen Forschung und Praxis. Als zentrales Problem sieht er dabei «die Behandlung der Kriege in Palästina/Israel und Libanon als Nullsummenspiele». Diese Sichtweise reduziere komplexe Konfliktkonstellationen auf Dichotomien, in denen das Leid einer Bevölkerung und ihre berechtigten Ansprüche auf Sicherheit die einer anderen negieren. Ebenso beunruhigend ist die selektive Rezeption wissenschaftlicher Erkenntnisse, die je nach politischer Opportunität herangezogen oder ignoriert werden. Zu den Herausforderungen der Friedens- und Konfliktforschung gehöre laut Jannis Grimm die Anerkennung der Gleichzeitigkeit und Gleichwertigkeit von Leid- und Gewalterfahrungen von Kriegsbetroffenen. Seine Analyse hat Grimm im Online-Magazin der Freien Universität Berlin veröffentlicht...
Bild zeigt ein Porträt des Berliner Konfliktforschers Jannis Grimm

Katar setzt Rolle als Mediator im Gaza-Krieg aus

Inmitten der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen, aber auch im Westjordanland und im Libanon haben die Hoffnungen auf eine Waffenruhe einen weiteren Dämpfer erhalten: Das Golfemirat Katar scheint Zweifel an seiner Rolle zwischen den Konfliktparteien zu beschleichen und lässt seine Bemühungen als Mediator zwischen Israel und der Hamas vorerst ruhen. Seit Ausbruch des jüngsten Krieges hat Katar zahlreiche indirekte Verhandlungen der Kriegsparteien über eine weitere mögliche Waffenruhe initiiert, unter anderem in der Hauptstadt Doha, aber keinen neuen Durchbruch erreicht. Beobachter mutmassen, der Ausstieg aus der Vermittlerrolle diene dem Emirat, um seine Macht in der Region zu stärken und die verschiedenen Seiten gegeneinander auszuspielen. Mehr dazu in einem Beitrag von DW... 
Bild zeigt die Skyline von Doha, der Hauptstadt von Katar.

Archivierte und weitere Newsletter

Dieser Newsletter erscheint in acht bis zehn Ausgaben pro Jahr. Redaktion: David Strohm. Darüber hinaus erhalten unsere Mitglieder den Newsletter des Schweizerischen Dachverbands Mediation (FSM) zugestellt. Die Sammlung der vom Mediationsforum versandten Newsletter findet sich hier... Der FSM-Newsletter (Ausgabe Oktober 2024) lässt sich hier abrufen...
Illustrationen und Fotos: Unsplash oder jeweilige Newsquellen.