Liebe Mitglieder
Viele Mediationssitzungen finden in einem kleinen, intimen Rahmen statt, oft nur zu Dritt: am Tisch die Mediationsperson und die beiden Konfliktparteien. Gemeinsam lässt sich im Gespräch unter sechs Augen nach Ausgleich und Lösungen suchen. Anspruchsvoller wird die Aufgabe, wenn Viele betroffen sind, etwa bei einem umstrittenen Infrastruktur- oder Verkehrsprojekt, für das eine Mediation angeordnet wurde. Da kann es sein, dass im Saal mehr als 100 Menschen sitzen. Etliche wollen zu Wort kommen, die Stimmung ist emotionsgeladen. Wie Mediatorinnen und Mediatoren in solchen Situationen vorgehen, die Ruhe bewahren und Übersicht behalten, welche Hilfsmittel sie einsetzen und warum solche Mediationen nicht immer erfolgreich sind, erläutert der Mediator Paul Krummenacher an einen Weiterbildungsanlass am 13. November. Er berichtet von spannenden Mediationsfällen und gibt methodische Hinweise und Praxistipps. Mehr dazu und noch einmal der Hinweis auf den Workshop des SDM am 1. November in diesem Newsletter. Im Namen des Vorstands Stephan Burkart und Cindy Weishaupt | |
In dieser Ausgabe
Mediation mit Grossgruppen
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Workshop «Mediation Schweiz»
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Toolkit aus dem Europarat
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Werte und Waffen aus der Schweiz
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Scheidungen: Schweiz soll von Australien lernen
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Heikle Mediationsfunktion in Moutier
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Weiterbildung & Veranstaltungen
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Newsletter im Archiv
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Mediation mit Grossgruppen |
Mediationen in grossen Gruppen stellen eine besondere Herausforderung dar. Paul Krummenacher ist ausgewiesener Spezialist für das Arbeiten mit solchen Gruppen. Die Grössen variieren dabei von 50 bis zu mehreren hundert Personen. Bei sehr grossen Gruppen wird auch digitale Interaktion eingesetzt. In seinem Vortrag wird Paul Krummenacher über spannende Mediationsfälle berichten und uns auch methodische Hinweise und Praxistipps geben. Mediation mit Grossgruppen – mit Paul Krummenacher (Frischer Wind, AG für Organisationsentwicklung). Dienstag, 13. November 2018, 18.30 Uhr, Wirtschaft Neumarkt, David-Morf-Stube, 8001 Zürich.Ein Weiterbildungsangebot von Institut für Mediation und Mediationsforum.
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Workshop «Mediation Schweiz» |
Von welcher Vision die wichtigste Vertretung der Mediationsschaffenden in der Schweiz, der Dachverband SDM-FSM, geleitet wird, wie die Struktur ihrer Mitglieder und der Organisation selbst künftig aussehen soll, wie sie sich finanziert und wer welche Beiträge leistet - das sind die Themen für einen Ganztages-Workshop, zu dem auch die Mitglieder des Mediationsforums eingeladen sind. Er findet am Donnerstag, 1. November 2018, in den zentral gelegenen Räumen der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Brugg statt. Ein weiteres wichtiges Thema wird die Arbeit für einen allgemein anerkannten Berufsabschluss mit eidgenössischem Diplom sein. Wer Interesse hat teilzunehmen, sende bitte ein kurzes Mail an: info@mediationsforum.ch mit dem Stichwort Workshop und der eigenen Adresse. Wir senden dann die Einladung mit genauen Information zu. Situationsplan FHNW Brugg.
Die Ergebnisse des Workshops sowie das Budget für 2019 werden an einer a.o. Delegiertenversammlung des SDM-FSM vorgestellt und, wenn möglich, auch in Form von Beschlüssen verabschiedet. Diese Delegiertenversammlung findet am Donnerstag, 29. November 2018, um 16.15 Uhr in Bern statt. Einladung und provisorische Traktandenliste...
Folgende Dokumente liegen für beide Anlässe vor:
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Toolkit aus dem Europarat |
Die Europäische Kommission für die Effizienz in der Justiz (CEPEJ) ein 2002 vom Europarat ins Leben gerufenes Gremium, hat einen Werkzeugkasten für die Entwicklung der Mediation vorgestellt. Damit wird die Liste der bestehenden Instrumente des Europarats im Bereich der Mediation ergänzt, darunter die Empfehlungen des Europarats zur Familienmediation und zur Mediation in Strafsachen, zu Streitigkeiten zwischen Verwaltungsbehörden und privaten Parteien sowie in Zivilsachen und die CEPEJ-Leitlinien für Zivil-, Familien-, Straf- und Verwaltungsvermittlung. Die CEPEJ verabschiedete dazu eine Reihe konkreter Tools, mit denen die Mitgliedstaaten, darunter auch die Schweiz, die Nutzung von Mediation ausbauen sollen und die Mediationsakteure bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt werden. Die Toolbox besteht aus fünf Dokumenten, die es vorerst nur in englischer und französischer Sprache gibt: - Einführung von Pilotprojekten in gerichtlicher Mediation - Leitlinien für RichterInnen - Elemente einer Ausbildung in Mediation - Q & A Mediation,
- Leitlinie für Anwälte/Anwältinnen. |
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Werte und Waffen aus der Schweiz |
Die Schweiz liefert beides: Rüstungsgüter, deren Export gerade erst gelockert wurde, und Mediationen in inner- und zwischenstaatlichen Konflikten in aller Welt. Dabei ist ein Scheitern der Bemühungen vielfach wahrscheinlich. Was die Schweizer Diplomatie betrifft, so hat die Mediation ein Legitimationsproblem, wenn Waffen an eine der Konfliktparteien geliefert werden. Und für die Exportwirtschaft ist theoretisch ein Szenario möglich, in dem der Bund Verträge der Industrie per Notstopp annullieren muss, damit nicht ein Waffenexport eine Schweizer Mediation im Ausland gefährdet. Der Redaktionsleiter von Swissinfo, Balz Rigendinger, hat das Dilemma anhand zahlreicher Beispiele analysiert... |
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Scheidungen: Schweiz soll von Australien lernen |
Über 15 000 Scheidungen und über 11 000 davon betroffene Kinder wurden 2017 in der Schweiz verzeichnet. Hinzu kommt noch eine unbekannte Zahl Kinder von nichtverheirateten sich trennenden Eltern, welche die Statistik nicht erhebt. Die Hauptleidtragenden des geltenden Scheidungsrechts sind die Kinder, wobei die psychologischen und sozialen Folgekosten von langjährigen konfliktreichen Scheidungs- und Trennungsverfahren hoch, aber schwer in Franken und Rappen erfassbar sind. Wie es besser gehen könnte, zeigt das Beispiel Australien, wo in 65 Familiy Relationsship Centers ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren ein gemeinwesenbasiertes, mediations- und kindeszentriertes Scheidungsrecht umsetzen. Der Mediator Stephan Auerbach vom der Schweizer Zweigstelle des in 120 Ländern tätigen Internationalen Sozialdienstes (SSI), der sich für die Rechte von Kindern, Familien und Migranten einsetzt und ihnen Unterstützung bei sozialen, rechtlichen und beruflichen Angelegenheiten bietet, zeigt in einem Gastkommentar für die NZZ, wie es Australien (besser) macht...
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Heikle Mediationsfunktion in Moutier |
40 Jahre nach der gewonnenen Abstimmung über die Gründung des Kantons Jura, geht der noch immer schwelende Konflikt in die Schlussrunde. Letzter Knackpunkt ist die Gemeinde Moutier, die von Bern zum Jura wechseln will. Justizministerin Simonetta Sommaruga sagt, sie übernehme für den Bundesrat in der Moutier-Frage nur die Rolle der Mediatorin und setze sich dafür ein, das derzeit vergiftete Klima in Moutier zu verbessern. Doch darf sie das? Weder der Bundesrat noch die Regierungen der beiden Kantone dürfen sich in das juristische Verfahren einmischen, das derzeit wegen Abstimmungsbeschwerden läuft. Das scheinbar unendliche Drama in all seinen Akten nachgezeichnet hat die Berner Zeitung... |
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Newsletter im Archiv |
Die Sammlung der vom Mediationsforum monatlich versandten Newsletter findet sich hier...Der neuste SDM-Newsletter (Ausgabe Oktober 2018) lässt sich hier abrufen...Hinweis: Der Newsletter des SDM sollte jeweils automatisch auch an die Mitglieder des Mediationsforums versendet werden. Wer keinen erhält, sende bitte eine kurze Notiz an info@mediationsforum.ch. Titelfoto: rawpixel auf Unsplash |
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