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Ausgabe: November 2018
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Liebe Mitglieder
Empathie, die Fähigkeit und Eigenschaft, sich in andere
Menschen zu versetzen, ihre Perspektiven einzunehmen, ihre Gefühle nachzuempfinden und Mitgefühl für
Menschen in Not zu entwickeln, ist eine Gabe, die bei der Konfliktbeilegung von
Nutzen ist. Ohne ein wenig Empathie bleibt auch die Mediationsarbeit schwierig. Dennoch braucht es für die Schlichtung eines Konflikts eine zunächst strikt neutrale
Haltung. Denn zuviel Mitgefühl kann Abwehr auslösen und so der Konfliktlösung
im Weg stehen. Empathie hilft, rascher an bestimmte, für die
Konfliktlösung nötige Informationen zu gelangen, kann aber auch voreingenommen machen
in der Verarbeitung dieser Informationen. Mitgefühl und Verständnis (nur) für eine Konfliktpartei zu
zeigen, hat oft negative Implikationen für den Mediationsprozess, denn das kann zu Lösungen führen, welche die Partei besserstellt, der man sich selbst näher
fühlt. Je
empathischer die Mediationsperson agiert, desto besser gelingt es ihr, verletzte
Gefühle im Beziehungsgeflecht der Parteien zu heilen – aber desto schwieriger wird
es, eine ausgewogene Lösung zu finden. Noch weniger zielführend ist jedoch
ein Mangel an Empathie. Es gilt also wie so oft,
das richtige Mass zu finden.
Wir
wünschen eine besinnliche Adventszeit. Im Namen des Vorstands Stephan Burkart und Cindy Weishaupt | |
In dieser Ausgabe
Delegiertenversammlung SDM
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Berset betont im Vatikan Bedeutung der Mediation
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Suizid-Rate in der Landwirtschaft nimmt zu
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Airlineverband beschneidet Mediationsregeln
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Mediation und Moderation bei zu viel Touristen
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Weiterbildung & Veranstaltungen
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Newsletter im Archiv
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Delegiertenversammlung SDM |
Der Schweizerische Dachverband Mediation SDM-FSM lädt ein zur a.o. Delegiertenversammlung am 29. November 2018, 16.15 – 19.00 Uhr in den Ateliers Bollwerkstadt, Bollwerk 35, 3011 Bern ( www.ateliersbollwerkstadt.ch). Traktandiert sind eine Präsentation der Ergebnisse eines Workshops mit den Mitgliedsvereinen sowie das Budget für 2019. Einladung und provisorische Traktandenliste...Folgende weitere Dokumente liegen vor:
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Berset betont im Vatikan Bedeutung der Mediation |
Es war das zweite Treffen des Bundespräsidenten Alain Berset mit dem Papst in diesem Jahr. Sowohl im Juni als auch nun im November erörterten die beiden unter anderem Friedenslösungen für den Nahen Osten. Die Schweiz nehme in Syrien eine andere Rolle ein als andere Staaten, sei aber «präsent für die Unterstützung des Dialogs, für die Mediation». Darin liege eine besondere Stärke der Schweiz. Berset verwies zudem auf die humanitäre Tradition der Schweiz. Er hob hervor, es müsse eine sichere, würdige, geordnete und freiwillige Rückkehr der Bürgerkriegsflüchtlinge organisiert werden. Die Voraussetzungen dafür seien allerdings «nicht ganz erfüllt». Mehr zum Besuch Bersets im Vatikan auf kath.ch...
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Suizid-Rate in der Landwirtschaft nimmt zu |
Die Selbstmord-Rate von Landwirten liegt deutlich über dem Durchschnitt. Dies zeigt eine neue Nationalfonds-Studie. Hilfe im Krisenfall bietet unter anderem das Bäuerliche Sorgentelefon und das Netzwerk Mediation. Ursachen für die Suizide sind meist Zukunftsängste, Geldsorgen, Nachfolgeprobleme oder Einsamkeit. «Ältere Bauern kommen mit der Digitalisierung nicht zurecht oder mit der zunehmenden Bürokratie», sagt Franziska Feller, Präsidentin des Netzwerks Mediation im ländlichen Raum. Jungen Landwirten mache die hohe Arbeitslast, die dennoch kaum genug Geld zum Überleben einbringe, Sorgen. Mehr zu der Studie und Medienberichten dazu in der Bauernzeitung.... |
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Airlineverband beschneidet Mediationsregeln |
An der 41. «Passenger Agency Conference» in Genf hat der Luftfahrt-Dachverband IATA in Genf kürzlich Entscheidungen getroffen, welche aus Sicht des Europäischen Reiseagenten-Dachverbands ECTAA (dem auch der Schweizer Reisenbüro-Verband SRV angeschlossen ist) extrem nachteilig für Reisebüros sind: Durch eine Änderung der Regeln ist es für Agenten künftig nicht mehr möglich, im Konfliktfall eine Überprüfung von für sie nachteiligen IATA-Entscheidungen durch einen unabhängigen Mediator, den so genannten «Travel Agency Commissioner» (TAC), zu beantragen. Trotz starkem Widerspruch von Seiten der Agentenvertreter, wurden bei der Konferenz einseitig Änderungen am TAC-Programm verabschiedet. Die Details hierzu hat das Portal Travelnews... |
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Mediation und Moderation bei zu viel Touristen |
Stephen Hodes, ein Tourismusmanager aus Amsterdam, kämpft gegen den wachsenden Städtetourismus. Er fordert Reiselimits und Obergrenzen, unter anderem auch für die deutsche Hauptstadt Berlin. Dort wurde ein Tourismuskonzept erarbeitet, das bei Konflikten zwischen Einheimischen und Touristen «Mediation und Moderation» empfiehlt. Ziel des Projektes ist es, besonders betroffene Quartiere als Anziehungspunkte für den Tourismus zu erhalten und für die Auswirkungen der touristischen Nutzungen individuelle, faire und stadtverträgliche Lösungen zu finden und umzusetzen. Zu den Massnahmen des Projektes zählen ein nach innen gerichtetes Marketing in Form von Mediation, Moderation und Kommunikation unter Einbezug aller beteiligten Akteure. Hodes zweifelt, dass das reicht. Das Interview mit ihm im Berliner Tagesspiegel...
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Newsletter im Archiv |
Die Sammlung der vom Mediationsforum monatlich versandten Newsletter findet sich hier...Der neuste SDM-Newsletter (Ausgabe Oktober 2018) lässt sich hier abrufen...Hinweis: Der Newsletter des SDM sollte jeweils automatisch auch an die Mitglieder des Mediationsforums versendet werden. Wer keinen erhält, sende bitte eine kurze Notiz an info@mediationsforum.ch. Titelfoto: Lee Yan auf Unsplash |
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